Leisten-/ Schenkelhernie
Die Leistenhernie
Heute gibt es viele konkurrierende Operationsmethoden zur Behandlung von Leistenbrüchen. Abhängig vom Untersuchungsbefund sowie vom Alter und Wunsch unserer PatientInnen erfolgt die Operation mit oder ohne Kunststoffnetz. Jüngere Patienten profitieren von der Methode nach Shouldice, bei der die körpereigenen Strukturen über dem Bruch mehrschichtig ohne Netz vernäht werden. Dieser Eingriff kann in örtlicher Betäubung erfolgen.
Für die meisten anderen PatientInnen ist die Implantation eines Kunststoffnetzes sinnvoll, um das Risiko eines Wiederholungsbruchs (Rezidiv) zu vermeiden. Wir verwenden ein modernes, großporiges, sehr gut verträgliches und biokompatibles Netz. Dieses Netz kann entweder durch einen kleinen Schnitt von außen (Operation nach Lichtenstein) oder minimal-invasiv (laparoskopisch als sog. TAPP) eingebracht werden. Die Operation nach Lichtenstein kann in örtlicher Betäubung risikoarm erfolgen. Die TAPP-Methode hat klare Vorteile beim Wiederholungsbruch sowie bei älteren PatientInnen mit beidseitigen Leistenhernien. Diese minimal invasive Methode erfordert eine Vollnarkose.
Bei Kindern (bis etwa 14 Jahren) erfolgt die Operation grundsätzlich in Vollnarkose ohne Netz in der Technik nach Rehbein-Grob: Nach Abtragen des Bruchsackes wird die Lücke durch eine chirurgische Naht eingeengt. Die Einbringung eines Kunststoffnetzes ist nicht notwendig.
Die Schenkelhernie
Wölbt sich der Bruch nicht in die Leistenregion, sondern in den Oberschenkel, liegt ein Schenkelbruch vor. Dieser tritt bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern auf. Die Gefahr der Einklemmung ist größer als bei Leistenbrüchen.